Der Gesamtenergieeinsatz der Zementindustrie teilt sich in rund 90 % thermische Energie, die maßgeblich für den Brennvorgang im Drehrohrofen benötigt wird, und ungefähr 10 % elektrische Energie, die hauptsächlich für Mahlprozesse eingesetzt wird. Fossile Brennstoffe, vor allem Braun- und Steinkohle, werden inzwischen überwiegend durch alternative Brennstoffe (u.a. Altreifen, Altöl, Tiermehl, Kunststoffabfall und Klärschlamm) ersetzt. Diese weisen meist einen geringeren Kohlenstoffgehalt und einen hohen Biomasse-Anteil auf. Auf diese Weise hat die deutsche Zementindustrie in den vergangenen Jahren im Schnitt rund 700 kg CO2 pro Tonne eingesetzten alternativen Brennstoff eingespart und damit insgesamt erhebliche CO2-Minderungen realisiert. Gleichzeitig können die anorganischen Bestandteile (Aschen) der Alternativbrennstoffe im Produkt stofflich verwertet werden (Co-Processing). Somit trägt der Einsatz alternativer Brennstoffe auch zur Ressourcenschonung bei.
Strom ist ebenfalls ein entscheidender Produktionsfaktor für die Zementindustrie. Aufgrund der vergleichsweise hohen Strompreise in Deutschland belaufen sich die jährlichen Stromkosten der Branche auf etwa 50 % der Gesamtenergiekosten. Der effiziente Einsatz elektrischer Energie liegt daher schon im wirtschaftlichen Eigeninteresse der Unternehmen, weshalb alle Zementwerke in Deutschland zertifizierte Energiemanagementsysteme nach ISO 50.001 betreiben. Dennoch dürfte der Strombedarf der Zementindustrie – trotz fortlaufender Effizienzverbesserungen – in absehbarer Zukunft weiter steigen. Gründe hierfür sind Anforderungen an die Produktqualität, der Einsatz von CO2-Minderungstechnologien sowie steigende Umweltschutzanforderungen an die Produktion. Die deutsche Zementindustrie ist vor diesem Hintergrund in besonderem Maße auf international wettbewerbsfähige Strompreise und eine sichere Stromversorgung angewiesen.