Zu Beginn des neuen Jahrtausends stellen Veränderungen in der Industrie den VDZ vor neue Herausforderungen. Die Regulierungen und die Normung, die Zement und Beton betreffen, finden zunehmend auf europäischer Ebene statt. Von daher muss der VDZ die technisch-wissenschaftlichen Interessen seiner Mitglieder für den Bereich der hydraulischen Bindemittel zukünftig nicht mehr ausschließlich auf nationaler, sondern immer stärker auch auf europäischer Ebene vertreten. Aber auch die Zementindustrie selbst durchläuft seit den 90er Jahren einen zunehmenden Internationalisierungsprozess. Von daher erhält das Institut zunehmend Anfragen aus dem Ausland; viele internationale Zementhersteller wollen an den Forschungserkenntnissen teilhaben. Aus diesem Grund hat der VDZ seine bisherige Zielrichtung zu Beginn der Jahres 2002 neu ausgerichtet: Er hat die Grundlage für eine europäische Forschungsplattform geschaffen.
Die positiven Erfahrungen mit der Gemeinschaftsforschung auf nationaler Ebene bilden die Grundlage für die Entwicklung dieser europäischen Forschungsplattform, der "European Cement Research Academy". Im Sommer 2002 als eigenständige Gesellschaft gegründet, hat die Academy im Jahr 2003 ihre eigentliche Arbeit aufgenommen. In Seminaren und Konferenzen werden den Teilnehmern Forschungsergebnisse vermittelt. Die Academy ist organisatorisch vom VDZ getrennt und steht allen Zementherstellern offen. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um ordentliche Mitglieder des VDZ handelt oder nicht. Die Eigenständigkeit der Academy gewährleistet die Gleichbehandlung aller ihrer Mitglieder. Alle Mitglieder haben gleiche Rechte und Pflichten. Die Arbeit der Academy wird von einem europäisch besetzten Technical Advisory Board bestimmt.
Durch die Gründung der European Research Academy bleibt der VDZ in seiner bewährten Form erhalten. Seine satzungsgemäße Tätigkeit bleibt bestehen. Der VDZ richtet sich jedoch durch die Gründung der Academy konsequent europäisch aus, ohne dabei Bewährtes über Bord zu werfen.