Wegen der Auseinandersetzungen über die Zusammensetzung des Zements gründeten die Hersteller von hüttensandhaltigen Zementen im Jahre 1901 den Verein Deutscher Eisenportlandzementwerke e.V. und richteten in Düsseldorf ein Laboratorium für die Normenprüfungen ein.
Düsseldorf und Hamburg-Blankenese
Im Jahre 1913 entstand der Verein Deutscher Hochofenzementwerke e.V. Gleichzeitig wurde die "Chemisch-technische-Versuchsanstalt" von H. Passow in Hamburg-Blankenese umbenannt in "Laboratorium des "Verein Deutscher Hochofenzementwerke". Später zog auch dieser Verein nach Düsseldorf. Ein Gesellschaftsvertrag zwischen Eisenportland- und Hochofenverein sah vor, die beiden Vereinslaboratorien in einem gemeinsamen Gebäude unterzubringen. Möglicherweise wäre eine fruchtbare Zusammenarbeit zustande gekommen, hätte es nicht persönliche Differenzen zwischen den Leitern der beiden Forschungsinstitute, den Geschäftsführern Grün und Guttmann, gegeben. Schon 1926 mussten die Vereinsvorstände die spannungsreiche Zusammenarbeit beenden. Beide Institute arbeiteten in eigenen Gebäuden. Der Verein Deutscher Eisenportlandzementwerke bezog das Haus in der Eckstraße 17. Im Jahre 1937 übernahm F. Keil die Leitung des Instituts.
Nach dem Krieg wurde die Arbeit im teilweise zerstörten Institut in der Eckstraße in Düsseldorf allmählich wieder aufgenommen. Dies geschah zunächst in den drei wichtigen Arbeitsbereichen, denen die Gliederung in Abteilungen entsprach. Die chemisch-mineralogische Abteilung befasste sich seit 1948 mit der weiteren Erforschung der Eigenschaften des Zements und mit dessen Beurteilung. Der Verein übernahm satzungsgemäß die Überwachung der Zemente seiner Mitglieder nach DIN 1164. Andere Versuche befassten sich mit Zementen, die durch Gips und einen Zusatz von Aluminat zum Quellen gebracht wurden. Zudem stand auf dem Forschungsplan eine Überprüfung amerikanischer Erfahrungen mit "belüftetem" Beton, dessen Luftporen-Gehalt künstlich erhöht worden war. Dieser Beton war widerstandsfähiger gegenüber Frost und Tausalzen. Ein Test der Rohmehle und Zemente auf Plastizität und die Prüfung von erhärtetem Beton in Bauwerken mit dem Kugelschlaghammer rundete das Forschungsprogramm ab.