Hintergrund und Ziele des Projekts
Die Zementherstellung ist ein energieintensiver Produktionsprozess, bei dem insbesondere in den industriellen Mahlkreisläufen ein signifikantes Potenzial zur Steigerung der elektrischen Energieeffizienz besteht. Der vergleichsweise niedrige energetische Wirkungsgrad der Gesamtmahlanlagen soll aus diesem Grund mithilfe innovativer Technologieweiterentwicklungen im Bereich der Siebtechnik in den letzten Jahren verbessert werden.
Das Forschungsprojekt setzt in diesem Zusammenhang an der Optimierung eines bestehenden Teilprozesses der Zementklassierung durch den Einsatz neuartiger direkt erregter Hochgeschwindigkeitssiebmaschinen mit Polyurethan- und Drahtgeweben an. Derartige Siebmaschinen können dabei potentiell Windsichter, die derzeit in der Zementindustrie im Bereich der Zementklassierung Stand der Technik sind, ersetzen. Der für den Klassierprozess benötigte elektrische Energiebedarf kann auf diese Weise bei Substitution von Windsichtern durch Siebmaschinen und der damit verbundenen pneumatischen Materialförderung reduziert werden.
In diesem Forschungsprojekt sollen erstmalig technisch-wissenschaftliche Erkenntnisse über die Feinstabsiebung von Zement erarbeitet werden. Das Projekt stellt die Fortführung eines Vorgängerprojekts zur Rohmaterialabsiebung dar.
Im Fokus des Forschungsprojekts stehen dabei experimentelle Untersuchungen an einer Siebmaschine zur Feinstabsiebung von unterschiedlichen Zementen mit variierenden Siebaufgabefeinheiten sowie die Bewertung der Auswirkungen auf den elektrischen Energieeinsatz unterschiedlicher Anlagenkonfigurationen. Insbesondere die Eignung und Leistungsfähigkeit derartiger Siebmaschinen für den Einsatz in der Zementklassierung sowie resultierende Zementeigenschaften abgesiebter Zemente im Vergleich zu Zementprodukten aus der Sichtklassierung stehen im Fokus der Untersuchungen.