Hintergrund und Ziele des Projekts
Zur Erfüllung der ambitionierten Klimaschutzziele bis 2050 besteht Einigkeit über die Notwendigkeit der Abtrennung von CO₂ und dessen Überführung in Langzeitspeicher oder Verwendung in kohlenstoffhaltigen Produkten (kurz CCUS). Als erfolgsversprechende Abtrennmethoden stellen sich die Oxyfuel- und die Post-Combustion-Technologien heraus. Die Speicherung von CO₂ ist öffentlich umstritten und es fehlt an einer passenden CO₂-Infrastruktur. Ergänzend zur Speicherung bietet die Kombination aus CO₂- und Wasserstoffwirtschaft zudem die Möglichkeit, verwertbare Produkte herzustellen, deren Vermarktung den Abtrennkosten gegenübergestellt werden könnte. Als mögliche Verwertungspfade für den Rohstoff CO₂ bieten sich insbesondere die Herstellung von Methanol oder Methan an. Aus der Kombination von Abtrennmethoden und Methoden der Verwertung des CO₂ ergeben sich eine Vielzahl an Optionen, die gesamte Prozesskette zu gestalten. Um CO₂-Vermeidungskosten gering zu halten und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, ist eine optimale Auslegung einer Wertschöpfungskette unerlässlich. Aufgrund von standortspezifischen Eigenheiten ist nicht jede Prozesskette für jeden Zementproduktionsstandort gleich geeignet.
Dieses Projekt zielte darauf ab, der Zementindustrie die Entwicklung einer standortspezifischen Strategie zu ermöglichen, um sich der Forderung nach einer drastischen CO₂-Minderung zu stellen. Insbesondere die KMU, die sich neben dem Tagesgeschäft diesem wichtigen Zukunftsthema u.a. aus Kapazitätsmangel nicht widmen können, können hiervon profitieren. Hierzu wurden verschiedene Verfahrenskonfigurationen zur Abtrennung und Umwandlung des CO₂ in verwertbare Kohlenwasserstoffe auf Basis von Simulationsmodellen technisch, ökonomisch und ökologisch bewertet und verglichen. So konnte das Projekt einen essentiellen Beitrag dazu liefern, die Synergien zwischen den Aggregaten der CO₂-Abscheidung und -Verwertung nutzbar zu machen und künftige Kosten der CO₂-Minderung zu senken.