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Einführung

In den Mitgliedsländern der EU werden im Schnitt rd. 46% der mineralischen Bau- und Abbruchabfälle recycelt, wobei die Unterschiede in den einzelnen Ländern zum Teil deutlich sind. Die Abfallrahmenrichtlinie (2008/98/EG) fordert bis 2020 eine Recyclingquote von 70%.
In den letzten Jahrzehnten wurden umfangreiche Forschungsarbeiten zu recycelten Gesteinskörnungen durchgeführt, die in nationalen und internationalen Normen umgesetzt wurden. Bisher ist die Verwendung der feinen recyclierten Gesteinskörnungen (Feinfraktion 0-2 mm) im Beton gemäß EN 206 nicht erlaubt, sodass diese Anteile (bis zu 50 % der aufbereiteten Recyclingkörnung) in der Praxis überwiegend deponiert werden. Die Verwendung dieser Feinanteile als Zementbestandteil wurde während der Projektlaufzeit in DIN EN 197-6 geregelt.
 

Durchführung

Im Forschungsvorhaben konnten die Projektpartner SMG (Österreich), CRIC (Belgien) und VDZ auf Labormaterialien und rezyklierte Betonfeinstoffe aus Betonrecyclinganlagen zurückgreifen. Die Praxisgemische bestanden überwiegend aus Betonbruch der Fraktionen 0/2 bzw. 0/4 mm. Die rezyklierten Feinstoffe enthielten Zementstein, feine Gesteinskörnung und in einigen Fällen geringe Anteile an Ziegelbruch. Nach einer Mahlung auf Feinheiten von rd. 4500 cm²/g nach Blaine wurden z.B. CEM II/A-F- und CEM II/B-F-Zemente in Zusammensetzungen gemäß Entwurf EN 197-6 hergestellt. Es wurden die Hydratationswärmeentwicklung, die Festigkeitsentwicklung im Mörtel, die Frischbetoneigenschaften, mechanische Eigenschaften sowie Dauerhaftigkeitsparameter von Betonen vergleichend zu CEM I, CEM II/A-LL und CEM II/B-LL untersucht.

Karbonatisierungstiefen, Abwitterungen in Frostversuchen und Chlorideindringtiefen der Mörtel bzw. Betone mit CEM II/A-F und CEM II/B-F lagen jeweils zwischen den Werten mit CEM I und CEM II/B-LL. Untersuchungen zum Auslaugverhalten zeigten ebenfalls keine Auffälligkeiten. Die Anwendung von Zementen mit rezyklierten Betonfeinstoffen „F“ sollte daher in vielen Fällen analog zu den Anwendungsregeln von Portlandkalksteinzementen möglich sein.

Förderer

Das IGF-Vorhaben 282 EN der Forschungsvereinigung VDZ gemeinnützige GmbH – VDZ Technology gGmbH, Toulouser Allee 71, 40476 Düsseldorf wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Dieses Forschungsprojekt ist abgeschlossen

Ihr Ansprechpartner

Haben Sie Fragen zu diesem Thema?

Dr. Sebastian Palm
Betontechnologie

(0211) 45 78-351
bte@vdz-online.de

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