Hintergrund und Ziele
Beim Einsatz alkalireaktiver Gesteinskörnungen in Beton müssen unter bestimmten Bedingungen (na)-Zemente gemäß DIN 1164-10 zur Vermeidung einer schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) verwendet werden. Dies betrifft auch viele rezyklierte Gesteinskörnungen, deren Verwendung durch die steigende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Bausektor zunimmt. Durch die Dekarbonisierung der Zement- und Stahlindustrie ist jedoch mit sinkenden Verfügbarkeiten der derzeit als (na)-Zemente verwendeten Zementarten zu rechnen.
Die Anforderungen an (na)-Zemente führen dazu, dass in der Praxis die entsprechende Nutzung innovativer Zemente mit calcinierten Tonen kaum möglich ist. Dabei ist bekannt, dass diese Stoffe zur Vermeidung einer AKR beitragen. Ziel des Forschungsvorhabens ist daher die systematische Untersuchung des Beitrags calcinierter Tone zur AKR-Vermeidung. Dazu werden die Auswirkungen verschiedener Faktoren (v. a. Chemie und Mineralogie des Rohtons, Calciniertemperatur) auf den wirksamen Alkaligehalt von Zementen mit calcinierten Tonen analysiert. Die Ergebnisse werden mit Betonversuchen überprüft. Schließlich sollen Versuche zeigen, ob die speziellen Verfahren zum Nachweis von (na)-Eigenschaften für hüttensand- und/oder kalksteinhaltige Zemente auch für Zemente mit calcinierten Tonen genutzt werden können. Dies würde die Anpassung der Regelwerke und damit die Herstellung von (na)-Zementen mit calcinierten Tonen ermöglichen.