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Initiative für Nachhaltigkeit

Die Sozialpartner in der deutschen Zementindustrie haben im Jahr 2002 eine Vereinbarung zur nachhaltigen Entwicklung in der Branche unterzeichnet und damit die Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen Zementindustrie begründet. Es handelt sich um die erste Branchenvereinbarung dieser Art.Träger der Nachhaltigkeitsinitiative sind die Industriegewerkschaften Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sowie die Sozialpolitische Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zementindustrie (SPADZ) und der Verein Deutscher Zementwerke e.V. (VDZ). Gemeinsam arbeiten die Sozialpartner an Themen von zentraler Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung der Branche.

Nach fast 20 Jahren kann die Initiative auf viele erfolgreiche Projekte zurückblicken.

Wichtige Handlungsfelder sind dabei:

  • der Ausgleich zwischen Rohstoffgewinnung, Standortsicherung und Naturschutz
  • die Senkung der CO2-Emissionen,die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz und die Schonung natürlicher Ressourcen
  • die Qualifizierung und Informationsangebote für die Beschäftigten in den Zementwerken
  • Industrie 4.0 – Digitalisierung und Big Data.

So stärkt die Initiative dauerhaft das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in der Branche. Gemeinsam werden die Sozialpartner auch zukünftig daran arbeiten, ökologische, soziale und ökonomische Bedürfnisse in der deutschen Zementindustrie noch besser miteinander zu vereinbaren. Mehr zur Nachhaltigkeitsinitiative: www.zement-verbindet-nachhaltig.de

Nachhaltige Entwicklung

Die Zementindustrie legt großen Wert auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Herstellung ihrer Produkte. Dabei spielt auch der Schutz und die Förderung der Artenvielfaleine wichtige Rolle ein.

Arbeiten in der Zementindustrie

Der demografische Wandel und das hohe Durchschnittsalter der Beschäftigten stellen die Zementindustrie vor große Herausforderungen. Dem begegnet die Branche nicht zuletzt mit einer überdurchschnittlich hohen Ausbildungsquote. Gesucht wird ein breites Spektrum qualifizierter Fachkräfte von Anlagenelektronikern, Industriemechanikern über Industriekaufleute bis hin zu Baustoffprüfern und Chemielaboranten.

Verfahrenstechnische Innovationen und zunehmende Automatisierung haben seit Mitte der 1990er Jahre die Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter massiv gesteigert. Als ein moderner und hoch technologisierter Wirtschaftsbereich spielen damit qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zementbranche eine immer wichtigere Rolle. Neben der Ausbildung gehört deshalb die Personalentwicklung zu den herausragenden Aufgaben der Unternehmen. Großen Wert wird auf die kontinuierliche betriebliche Weiterbildung gelegt, bei der moderne Qualifizierungsmethoden wie etwa E-Learning zum Einsatz kommen.

An ihren meist ländlich geprägten Produktionsstandorten gehören die Zementwerke zu den wichtigsten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben. Durch Aufträge an Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen fördert sie das regionale wirtschaftliche Umfeld. Das der Zementindustrie zuzuordnende industrielle Cluster im engeren Sinn bietet mit seinen vor- und nachgelagerten Branchen weit mehr als 60.000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Produktqualität im Fokus

Im Labor werden kontinuierlich Proben analysiert, um eine gleichmäßige Qualität der Zemente zu gewährleisten. Die großen Roh- und Brennstoffströme stellen dabei besondere Anforderungen an die hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Werken.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Die konstante Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes in den Werken der Zementindustrie spielt in der Branche eine besonders große Rolle. Unterstützt durch erfahrene Sicherheitsingenieure und Arbeitsschutzexperten entwickelt der VDZ in seinen Fachgremien Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit. Gemeinsames Ziel aller Bestrebungen ist es, sichere Arbeitsplätze und Arbeitsmittel bereitzustellen, aber auch die Mitarbeiter in den Zementwerken zu sicherheitsbewusstem Arbeiten zu motivieren, sie regelmäßig über Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitssicherheit zu informieren und zu ständiger Überprüfung der Sicherheit am Arbeitsplatz aufzufordern. Mit diesen Maßnahmen ist es der deutschen Zementindustrie gelungen, die Unfallzahlen in den Werken deutlich zu verringern (siehe Unfallstatistik). Im Sinne der „Vision Zero“ ist das Ziel letztlich eine Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen.

Ein wichtiges Werkzeug zur Motivation stellt seit langen Jahren der VDZ-Arbeitssicherheitswettbewerb dar, bei dem einmal jährlich die Werke mit den geringsten Unfallhäufigkeitsraten ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnungen hängen in vielen deutschen Werken an prominenter Stelle, z.B. in Kantinen und Eingangsbereichen. So werden die Mitarbeiter nachhaltig motiviert, die gute Sicherheitsarbeit aufrecht zu erhalten. Denn nichts ist schwieriger – und das bestätigen alle Preisträger – als ein sehr gutes Ergebnis jedes Jahr aufs Neue zu bestätigen.
 

Entwicklung der Arbeitssicherheit in den Zementwerken

Wichtiger Akteur in der Kreislaufwirtschaft

In den letzten Jahrzehnten hat sich die deutsche Zementindustrie zu einem wichtigen Partner für die hiesige Kreislaufwirtschaft entwickelt. So werden in verschiedenen Schritten des Zementherstellungsprozesses alternative Roh- und Brennstoffe eingesetzt. Bei den eingesetzten Materialien handelt es sich größtenteils um ausgewählte und aufbereitete Abfälle bzw. Reststoffe, die anderweitig nicht wiederverwendet oder recycelt werden können. Durch ihren Einsatz werden fossile Brennstoffe (z. B. Kohle) sowie Primärrohstoffe (z. B. Kalkstein) in großen Mengen ersetzt und je nach Art des Ersatzbrennstoffs auch CO2-Emissionen aus fossilen Quellen reduziert.

Der Brennstoffbedarf der deutschen Zementhersteller wird mit steigender Tendenz zu mehr als zwei Dritteln durch sogenannte alternative Brennstoffe gedeckt. Hierbei kommen u.a. aufbereitete Industrie- und Siedlungsabfälle, Klärschlämme und Altreifen zum Einsatz, was mehrere Vorteile mit sich bringt. So werden fossile Brennstoffe, wie Kohle, Öl und Gas ersetzt. Dies reduziert einerseits die CO2-Emissionen, andererseits sind die Aschen aus der Verbrennung dieser Stoffe auch notwendige Bestandteile des gebrannten Klinkers und werden somit stofflich verwertet. Dieses innerhalb industrieller Prozesse einzigartige Verfahren wird auch Co-Processing genannt. Energetische und stoffliche Verwertung finden damit praktisch zeitgleich statt. Auf diesem Wege werden alle Einsatzstoffe reststofffrei verwertet.

Etwa 16 % des Rohstoffbedarfs bei der Zementherstellung werden in Form alternativer Rohstoffe gedeckt. So werden für die Zementklinkerproduktion u.a. Klärschlämme aus der Trinkwasseraufbereitung, Gießereialtsande aus der Metallverarbeitung sowie Flugaschen aus Stein- und Braunkohlekraftwerken im Brennprozess als Rohmaterial eingesetzt. Bei der Zementmahlung wird zudem in großem Umfang Hüttensand verwendet, der als Nebenprodukt bei der Roheisenerzeugung entsteht. Durch den Einsatz dieser alternativen Rohstoffe werden jährlich mehr als 11 Mio. Tonnen Kalkstein eingespart. Angesichts des Gesamtbedarfs an Rohstoffen für die Zementherstellung wird die Zementindustrie jedoch auch langfristig auf die sichere Versorgung mit Primärrohstoffen angewiesen sein.

Alternative Roh- und Brennstoffe

Die Zementindustrie ist ein wichtiger Partner der Kreislaufwirtschaft bildet ein industrielles Cluster mit anderen Grundstoffindustrien. Mit der stoffliche und energetische Nutzung von Nebenprodukten und geeigneten Abfällen leistet die Branche einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und Klimaschutz.

Nachhaltiges Bauen mit Beton

Beton ist ein Baustoff, der auf unterschiedlichsten Ebenen nachhaltiges Bauen möglich macht. Das beginnt bei den natürlichen Ausgangsstoffen Wasser, Sand und Kies. Gemischt mit Zement ergeben sie Beton. Sie werden alle lokal und auf kurzen Transportwegen beschafft. Bei der Herstellung in den Betonwerken kommen heute ressourcenschonende und energieeffiziente Techniken zum Einsatz – wann immer sinnvoll, werden dafür alternative Rohstoffe aus dem Recycling genutzt. Darüber hinaus bietet Beton viele Nachhaltigkeitsaspekte beim Verbauen: er ist äußerst beständig und robust, wirkt zudem schall- und wärmedämmend. Ferner erhöht der Baustoff die Flexibilität bei der Ausgestaltung von Bauwerken. Auch aus Sicht des Klimaschutzes kann Beton einen positiven Beitrag leisten. So wird der Luft durch die Carbonatisierung von Bauteilen aus Beton CO2 entzogen.

Sofern er sortenrein vorliegt, lässt sich Beton sehr gut recyceln. Dies gilt einerseits für Frischbeton, der von den Fahrmischern wieder ins Werk gebracht wird. So können nicht verbaute Mengen erneut der Produktion zugeführt werden. Diese Rückmengen machen ca. 2,5 Prozent der Produktion eines Betonwerks aus. Andererseits ist auch Festbeton gut recycelbar. So wird Betonbruch beim Rückbau von Gebäuden gewonnen und anschließend mit einem Brecher zerkleinert. Die daraus resultierende Gesteinskörnung wird wiederum für die Betonherstellung verwendet und ersetzt auf diesem Wege wertvolle Primärrohstoffe wie Kies und Sand.

 

Beton der Zukunft

Die Betonbauweise ist dauerhaft, flexibel, robust, schall-/wärmedämmend und recyclingfähig. Und in Zukunft auch klimaneutral – das ist der Anspruch der Zement- und Betonindustrie, die mit Hochdruck an neuen innovativen Baustoffkonzepten arbeitet.

Weitere Informationen

15.09.2021

Publikationen

Zementindustrie im Überblick 2021/2022

Das kompakte Branchenportrait „Zementindustrie im Überblick 2021/2022“ bietet eine aktuelle Standortbestimmung der deutschen Zementindustrie, vor allem zu Schlüsselthemen wie Marktentwicklung, Bauwirtschaft, Energieeffizienz, Klimaschutz und Ressourcenschonung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie die Dekarbonisierung von Zement und Beton gelingt und welche Rahmenbedingungen hierfür notwendig sind. Zudem informiert die Broschüre über wichtige Kennzahlen zur deutschen Zementindustrie.

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15.01.2019

Publikationen

Industrie 4.0 in der Zementindustrie – Status quo und Perspektiven

Die Studie „Industrie 4.0 in der Zementindustrie – Status quo und Perspektiven“ der RWTH Aachen University bescheinigt den deutschen Zementherstellern einen fast vollständig digitalisierten Herstellungsprozess.

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30.10.2015

Publikationen

Rohstoffversorgung und Ressourcenproduktivität in der deutschen Zementindustrie - Analyse des Status quo und Perspektiven

Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen Zementindustrie

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13.08.2008

Publikationen

Nachhaltigkeitsindikatoren für ein integriertes Rohstoff- und Naturschutzmanagement

Pilotprojekt im Zementwerk Schelklingen – Biodiversity Action Plan –

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29.03.2013

Publikationen

Nachhaltigkeit und Zementindustrie - Dokumentation von Beiträgen und Handlungsoptionen

Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen Zementindustrie

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31.08.2012

Publikationen

Beschäftigung in der Zementindustrie - Analyse in der deutschen Zementindustrie für die Jahre 2005–2011

Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen Zementindustrie

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16.01.2005

Publikationen

Nachhaltige Transport und Logistikketten - Ist-Analyse in der deutschen Zementindustrie

Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen Zementindustrie

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01.01.2002

Publikationen

Nachhaltigkeit als Leitbild – Grundlage für eine zukunftsverträgliche Entwicklung

Nachhaltigkeit und Zementindustrie – Branchenvereinbarung –

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Ihr Ansprechpartner

Haben Sie Fragen zu diesem Thema?

Manuel Mohr
Abteilungsleiter Politik und Wirtschaft

(030) 2 80 02-100
politik@vdz-online.de

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