Zemente mit getempertem Ton können einen höheren Wasseranspruch aufweisen als z. B. Portlandzement. Somit können mit diesen Zementen hergestellte Betone steifer sein und ggf. den Zusatz von Fließmittel erfordern. Einflüsse von Zementen mit getempertem Ton auf die Verarbeitbarkeit von Beton und deren Wechselwirkungen mit Fließmitteln waren bislang noch nicht hinreichend bekannt.
Ziel war es, Wechselwirkungen zwischen Fließmitteln und Zementen mit getempertem Ton zu bestimmen. Es wurde ermittelt, mit bis zu welchem Anteil an getempertem Ton im Zement sowie mit bis zu welcher Zugabemenge an Fließmittel eine gezielte Steuerung rheologischer Eigenschaften von Zementleim bzw. Beton erreicht werden kann. Im Vordergrund standen Einflüsse der Brennbedingungen der Tone auf die Verarbeitbarkeit von mit den getemperten Tonen hergestellten Zementen und auf die Wirkung von Fließmitteln unterschiedlicher Wirkstoffart bzw. -struktur sowie Einflüsse verschiedener Prüftemperaturen („Sommer“, „Winter“).
Die Ergebnisse geben den Zementherstellern wichtige Hinweise zur Steigerung der Verarbeitbarkeit von Zementen mit getempertem Ton. Betontechnologen erhalten wichtige Hinweise zur Auswahl des für die jeweilige Betonzusammensetzung und die Jahreszeit erforderlichen Fließmittels. Beides trägt dazu bei, unerwünschten Reaktionen im Beton vorzubeugen.