In der Zementindustrie treten teilweise starke Korrosionsschäden im Abgasweg von Zementdrehöfen auf. Hierbei sind alle metallischen Anlagenteile in einem Temperaturbereich < 300 °C, insbesondere die Entstaubungsanlagen, betroffen. Die Korrosionsschäden verursachen hohe Instandhaltungskosten. Allerdings ist über die Ursachen bisher wenig bekannt; basierend auf den bekannten Korrosionsmechanismen dürften die Schäden nicht in dem beobachteten Maße auftreten. So sollte Säurekorrosion z. B. aufgrund der hohen Konzentrationen alkalischer Stäube nicht möglich sein. Hauptziel dieses Forschungsprojektes ist deshalb, die Ursachen für die Korrosionsschäden zu untersuchen und adäquate Maßnahmen zur Abhilfe zu entwickeln.
Voruntersuchungen des Forschungsinstituts der Zementindustrie (FIZ) haben gezeigt, dass zur Beantwortung der Fragestellungen eine fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem FIZ und dem Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen von Nöten war. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der "Zement-" und "Korrosionsexperten" sollten wissenschaftlich belastbare Forschungsergebnisse produziert und wirtschaftlich effiziente Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen werden.
In dem vorliegenden Forschungsprojekt wurden betriebliche Untersuchungen sowie Laborversuche von beiden Forschungsinstituten durchgeführt, um die Quellen und Mechanismen der auftretenden Korrosion zu ermitteln. Mit den erarbeiteten Ergebnissen sollte es möglich sein, werkstoff- bzw. betriebstechnische Maßnahmen bzw. Empfehlungen für die betroffenen Betriebe abzuleiten.