Quecksilber ist aus toxikologischer Sicht ein sehr wichtiges Element für Mensch und Umwelt und gelangte in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus auch internationaler Diskussionen. So wurde im Jahr 2013 auf UN-Ebene das Minamata-Abkommen mit dem Ziel einer Minderung der globalen anthropogenen Quecksilberemissionen verabschiedet. Es trat im August 2017 in Kraft , nachdem es durch über 50 Unterzeichnerstaaten ratifiziert wurde.
Die deutsche Zementindustrie ist daher weiterhin bestrebt, ihre Quecksilberfrachten künftig weiter zu senken. Im IGF-Vorgängervorhaben 18023 N wurden umfangreiche Untersuchungen zur Eignung einer sorbensunterstützten Staubausschleusung zur Minderung von Quecksilberkreisläufen und -emissionen angestellt. Es wurde gezeigt, dass eine gezielte Eindüsung von Sorbentien in den Abgasweg von Zementdrehrohrofenanlagen im Direktbetrieb eine Möglichkeit sein kann, die in vielen deutschen Werken praktizierte Staubausschleusung im Direktbetrieb bei Bedarf zu unterstützen.
Das Ziel dieses Forschungsvorhabens bestand darin, die technisch-wissenschaftlichen Grundlagen einer Minderung der Quecksilberfrachten im Abgasweg von Zementdrehrohrofenanlagen durch eine sorbensunterstützte Staubausschleusung zu erweitern und Möglichkeiten der Optimierung aufzuzeigen. Es sollte dargelegt werden, dass durch eine verbesserte Verteilung eingedüster Sorbentien im Abgasstrom ein größtmöglicher Nutzen aus der Maßnahme gezogen werden kann. Dabei stand das Ziel einer größtmöglichen Hg-Abscheiderate aus der Gasphase bei gleichzeitig minimal erforderlichem Einsatz von Sorbens im Vordergrund. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen ohne die Möglichkeiten zur Durchführung eigener, umfangreicher Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten können von den erarbeiteten Handlungsempfehlungen profitieren.