Zur wirtschaftlichen und ökologischen Produktion von Zementen ist heute ein weitreichender Einsatz von alternativen Brennstoffen unerlässlich. Damit kann verfahrenstechnisch ein erhöhter Eintrag von z. B. Chlorid und Sulfat und der Anfall von verstärkt salzbefrachteten Staubmengen verbunden sein. Die röntgenographische Analyse solcher Stäube in den Werkslaboren ist eine Herausforderung, da einerseits geeignete Kalibrierproben fehlen, andererseits die Variabilität der Stäube eine verminderte Präzision und teilweise schwer nachvollziehbare Messfehler hervorruft. Durch eine verbesserte Charakterisierung dieser Stoffe kann eine optimierte Rückführung in den Produktionsprozess erreicht werden, weil z. B. für Dosierungen der Stäube zum Zement geringere Vorhaltemaße vorgesehen werden müssen.
Eine verbesserte Staubanalytik kann zudem die Prozessführung unterstützen, indem durch genaue Kenntnis der Staubzusammensetzung das Risiko der Bildung unerwünschter Ansätze im Ofensystem durch Chlorid- und Sulfatfrachten besser eingeschätzt werden kann und somit Störungen vermieden werden können. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund einer anzustrebenden weiteren Steigerung der Anteile alternativer Roh-/Brennstoffe, die insbesondere für KMU der Zementbranche eine ökonomische Notwendigkeit darstellt.
Ziel des Forschungsvorhabens war es daher, die Vorgehensweise für robuste und präzise Staubanalysen in Werkslaboren zu definieren, um damit eine optimale Verwertung der Produktionsstäube zu ermöglichen bzw. die Prozesskontrolle zu unterstützen.