In Deutschland werden jährlich etwa 30 Mio. Tonnen Beton produziert. Neben Zement enthält Beton 70 - 80 Vol.-% Gesteinskörnungen. Durch rasant gestiegene Bauaktivitäten und regulatorische Einschränkungen kommt es heute zu regionalen Engpässen an Sanden. Durch Rückgewinnung und Wiedereinsatz der Gesteinskörnungen aus Betonschutt könnten Engpässe überwunden werden. Im Vergleich zu anderen Industrien ist eine Kreislaufführung von Baustoffen noch sehr beschränkt. Im Fall von Beton erfolgt bisher keine ausreichende Trennung der zementbasierten Bindemittelmatrix von den Gesteinskörnungen. Betonbrechsande (< 2mm) weisen bisher nicht die gleichen Festigkeitseigenschaften wie reine Sande und können daher nur eingeschränkt zur Herstellung Betonen eingesetzt werden.
Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer neuartigen Technologie auf Basis der Nassmahltechnik in Kombination mit der Attrition zur besseren Trennung von Gesteinskörnung und Bindemittelmatrix, so dass die Fraktionen besser verwertet werden können. Die dabei anfallende zementsteinreiche Feinfraktion soll möglichst so aufbereitet bzw. verändert werden, dass sie eine puzzolanische Aktivität aufweist und zur Klinker- bzw. Kalksteinsubstitution eingesetzt werden kann. Erste Versuche sollen mit einem möglichst homogenen Betonbruch durchgeführt werden, bei dem die Rezeptur des Betons bekannt ist. Für die Beschaffung des Materials sowie die prozesstechnischen Versuche sind das IART und die Fa. AKW zuständig. Der VDZ fungiert hier als Forschungspartner und wird die von den o.g. Firmen aufbereiteten Materialien charakterisieren und die Leistungsfähigkeit der erzielten zementsteinreichen Fraktionen prüfen. Darüber hinaus werden im VDZ die Versuche zur Ausbildung einer puzzolanischen Reaktivität der zementsteinreichen Feinfraktionen durchgeführt.