Die Verwendung klinkereffizienter Zemente ist ein wichtiger Baustein zur weiteren Minderung der CO₂-Emissionen von Zement und Beton. Da gleichzeitig Bauaufgaben an vielen Stellen immer anspruchsvoller werden, muss sichergestellt werden, dass auch bei der Verwendung neuer klinkereffizienter Zemente die Frischbetoneigenschaften zielgenau eingestellt werden können. Des Weiteren müssen Veränderungen hinsichtlich der Festigkeits- und Wärmeentwicklung bei der Planung und Bauausführung berücksichtigt werden können.
Ziel des Vorhabens ist es, den Wissensstand in Bezug auf die Frischbetoneigenschaften und das Erhärtungsverhalten von Betonen mit CEM II/C-M- und CEM VI-Zementen zu erweitern und damit deren zukünftige Anwendung in der Baupraxis zu erleichtern. Hieraus entstehen Vorteile für zahlreiche am Bau beteiligte Unternehmen, darunter ein großer Anteil KMU.
Die Grundlage bilden experimentelle Untersuchungen an Betonen unter Variation der Zementhauptbestandteile bzw. der Zementzusammensetzung. An Betonen mit CEM II/C-M- und CEM VI-Zementen wird untersucht, ob unter bestimmten Randbedingungen mit veränderten Eigenschaften im Vergleich zu Betonen mit den bisher üblichen Zementen nach DIN EN 197-1 zu rechnen ist. Am Frischbeton sollen die Wirkung von Fließmittel, das Ansteifverhalten, das Wasserabsondern und das Risiko für eine Sedimentation der Gesteinskörnung untersucht werden. Zudem werden die Festigkeitsentwicklung der Betone bei verschiedenen Temperaturen und die Hydratationswärmeentwicklung untersucht. Anhand der Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen wird überprüft, inwieweit die gängigen Modelle zur Beschreibung der Festigkeitsentwicklung und des Einflusses der Temperatur auf die Erhärtungsgeschwindigkeit für die Betone mit CEM II/C-M- und CEM VI-Zementen anwendbar sind. Die Ergebnisse des Vorhabens werden für Zementhersteller, Betonproduzenten, Bauausführende und Planer und somit für eine große Zahl KMU eine wichtige Anwendungsgrundlage für Betone mit neuen klinkereffizienten Zementen bilden.