Hintergrund und Ziele des Projekts
Das Ziel von FlashPhos ist es, ein thermochemisches Verfahren zur nachhaltigen Produktion von hochwertigem weißem Phosphor unter Verwendung von Klärschlamm als Ausgangsmaterial in großem Maßstab zu demonstrieren. Derzeit ist die Europäische Union fast vollständig von Importen von weißem Phosphor aus Kasachstan, Vietnam und China abhängig. Dabei gibt es in Europa genügend Phosphorreserven, die in Klärschlamm verborgen sind, um den gesamten Bedarf der EU an weißem Phosphor plus bis zu 25 % des in der EU verbrauchten Phosphats für andere Anwendungen zu decken. Diese Rohstoffe finden strategische Anwendung in der europäischen Chemie-, Metall- und Zementindustrie.
Neben dem elementaren weißen Phosphor als Produkt des Prozesses, fallen als ein Nebenprodukt Schlacken an, welche hydraulische Bindemitteleigenschaften aufweisen und Potential als Substitutionsmittel für Klinker in gewissen Zementsorten haben. Es ist somit Aufgabe des VDZ die Schlacken auf zementtechnische Eigenschaften zu untersuchen und zu bewerten. Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von weiteren industriellen Abfallprodukten zu evaluieren, welche als alternative Additive in Hinblick auf ihren energetischen Nutzen und ihren Einfluss auf die zementtechnischen Eigenschaften der Schlacken im FlashPhos-Prozess eingesetzt werden können. Verfahrenstechnisch ist der VDZ bei der Optimierung der Integration des FlashPhos-Prozesses in einem Zementwerk zentral beteiligt. Hier gilt es die optimalen Schnittstellen zwischen Klinkerbrennprozess und FlashPhos-Prozess zu ermitteln, damit der energetische Nutzen für den FlashPhos-Prozess durch die Integration in einem Zementwerk maximal ist und die negativen Auswirkungen auf den Klinkerbrennprozess möglichst gering gehalten werden.