Hintergrund und Ziele
Aktuell erfolgt die Prüfung der Umweltverträglichkeit von zementbasierten Baustoffen am Festbeton. Haben Baustoffe in speziellen Anwendungen bereits in ihrer Verarbeitungsphase Kontakt mit Oberflächen-/Grundwasser, so sollte diese Phase berücksichtigt werden, um die Anforderungen der rechtsverbindlichen Bauproduktenverordnung zu erfüllen. Hierzu soll in diesem Forschungsvorhaben ein Konzept zur Bewertung der Umweltverträglichkeit mit Berücksichtigung der Verarbeitungsphase entwickelt werden, das auf genormten Verfahren basiert.
Dazu werden repräsentative Rezepturen zunächst mit einem Frischbetonstandtest geprüft und mit dem genormten GLHC-Verfahren nach DIN EN 16637-2 verglichen, das für granulare Produkte entwickelt wurde. Des Weiteren soll je Beton ein Auslaugversuch nach DIN EN 16637-2 durchgeführt werden, bei dem der Beton nur minimal vorgelagert wird. Es wird eine geeignete Vorgehensweise zur Ermittlung der minimalen Vorlagerungsdauer entwickelt. Es wird geprüft, ob die Verarbeitungsphase durch Umrechnungsfaktoren aus dem Auslaugversuch mit minimaler Vorlagerungsdauer berechnet werden kann.
Analog zum Bewertungskonzept zur Umweltverträglichkeit von Beton wird für Zementsuspensionen eine Einbausituation im Grundwasser modelliert und eine Übertragungsfunktion abgeleitet.