In diesem Projekt entwickelten die Forschungspartner gemeinsam ein Softwaremodell, das Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz und Emissionsreduktion in industriellen Prozessen der Steine-und-Erden-Industrie ermitteln sollte. Dies ist für bestehende Anlagen und Neuentwicklungen gleichermaßen wichtig, da in der Branche prozessbedingte Industrieemissionen wie CO2 und deren Auswirkungen von großer Bedeutung sind.
Insbesondere der hohe Energiekostenanteil von mehr als 50 % in Bezug auf die Bruttowertschöpfung in der Zementindustrie erfordert die kontinuierliche Optimierung des Energieeinsatzes als wesentlichen Faktor für effiziente Produktionsprozesse. Oft lässt sich jedoch nur schwer vorhersagen, wie sich eine neue, effizientere Anlagenkomponente auf den gesamten Produktionsablauf in einem Werk auswirkt. Hier setzt EMREDPRO an.
Ziel des Projekts war es, ein Softwaremodell zu entwickeln, das eine Anlage und bestehende Werksprozesse ganzheitlich abbildet. Das Tool sollte es ermöglichen, neue Teile in die Anlage zu integrieren und deren Auswirkungen zu untersuchen.
Die Software soll insbesondere den spezifischen thermischen und elektrischen Energiebedarf und damit die direkten und indirekten CO2-Emissionen analysieren. Die Software soll so Energieeinsparpotenziale in der Prozesskette und Möglichkeiten der Emissionsminderung identifizieren. Ziel war es, das Werkzeug im Rahmen der Projektlaufzeit an einer realen Anlage zu erproben, um die Prognosegüte des Modells quantifizieren zu können. Zudem sollte das entwickelte Werkzeug nach Projektabschluss für weitere Forschungsarbeiten eingesetzt werden.
Bei komplexen Modellierungsaufgaben wie dieser besteht eine Herausforderung in der Festlegung des geeigneten Detailgrads. Zu starke Vereinfachungen vermindern die Vorhersagequalität, während ein zu hoher Detailgrad die Handhabung unmöglich macht. Daher ist es wichtig, dass eine Vielzahl von theoretisch und empirisch gewonnenen Daten aus anderen Forschungsprojekten in das Projekt einfließen kann.