Während seiner bemerkenswerten Karriere hat Herr Professor Sprung von 1961 bis zum Jahr 1999 im Forschungsinstitut der Zementindustrie im VDZ in Düsseldorf gearbeitet. Zunächst als Oberingenieur, dann als Leiter der Abteilung Zementchemie und stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Zementtechnik. 1988 wurde er Direktor der Hauptabteilung Zementtechnologie und Geschäftsführer des VDZ. Von 1998 bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 2000 hatte er die Hauptgeschäftsführung des VDZ inne.
Verleihung des 5. Klaus-Dyckerhoff-Preises: Prof. Dr.-Ing. Siegbert Sprung für sein Lebenswerk geehrt
Im Rahmen der VDZ-Jahrestagung Zement 2016 am 27. und 28. September in Düsseldorf wurde Prof. Dr.-Ing. Siegbert Sprung mit dem 5. Klaus-Dyckerhoff-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit dem Preis wurden Herrn Professor Sprungs herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Zementeigenschaften und der Herstellung und Anwendung von Zement und Beton geehrt.
Sein umfangreiches Wissen und seine vielfältigen Berufserfahrungen spiegeln sich in zahlreichen Vorträgen und Publikationen wider, vor allem in seiner Habilitationsschrift „Technologische Probleme bei dem Brennen des Zementklinkers, Ursachen und Lösungen“ von 1982. In der Folge trug er als Dozent an der RWTH Aachen maßgeblich zur exzellenten Reputation des VDZ und seines Forschungsinstituts sowie der deutschen Zementforschung bei. 1987 wurde Siegbert Sprung zum apl. Professor an der RWTH Aachen ernannt. Während seiner Laufbahn lag es Professor Sprung immer besonders am Herzen, junge Wissenschaftler zu fördern und für die Erforschung und Weiterentwicklung von Zement und Beton zu begeistern.
Laudator und VDZ-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Schneider betonte die überragende Bedeutung des Wirkens von Siegbert Sprung: „Vieles von dem, was wir heute über Zement und seine Eigenschaften wissen, haben wir seinen Arbeiten zu verdanken“, so Schneider.
Der Dyckerhoff-Preis wird alle zwei Jahre von der Dyckerhoff-Stiftung verliehen, um besondere Verdienste auf dem Gebiet der Zementherstellung und -anwendung zu ehren. Die Auszeichnung ist mit 30.000 Euro dotiert und gehört heute zu den anerkanntesten internationalen Preisen in diesem Bereich. Gewürdigt werden wegweisende Forschungsbeiträge oder berufliche Leistungen bei der (Neu-)Entwicklung von Anwendungs- und/oder Herstellungsverfahren im Bereich hydraulischer Bindemittel. Der Preis richtet sich an europäische Hochschulen, Forschungsabteilungen von wissenschaftlichen Instituten der Bau- und Baustoffindustrie sowie an Forschungsabteilungen der Unternehmen der Bau- und Baustoffbranche. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung zum fünften Mal vergeben.
Seit 1994 fördert die Dres. Edith und Klaus Dyckerhoff-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft wissenschaftlichen Nachwuchs und außergewöhnliche Leistungen in den für die zementgebundenen Bauweisen maßgeblichen Technologien. „Lebenswertes Wohnen und Arbeiten in einer intakten Umwelt setzen ökonomische und ökologische Effizienz durch die intelligente Nutzung der zur Verfügung stehenden Stoff- und Energieressourcen voraus“, heißt es in der Ausschreibung zum Klaus-Dyckerhoff-Preis. Vor diesem Hintergrund seien bestehende und noch zu erforschende Herstellungs- und Anwendungstechnologien zementgebundener Bauweisen bei der Bauwerksplanung und -errichtung, der Nutzung und Beseitigung zu bewerten und durch innovative Impulse zu fördern.