Carbon Management im Fokus der VDZ-Jahrestagung Zement 2023
Bei der heute beginnenden VDZ-Jahrestagung Zement wird „Carbon Management“ im Mittelpunkt stehen. Die CO₂-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (CCUS) ist für die Zementindustrie und weitere Branchen mit unvermeidbaren CO₂-Emissionen eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität. „Die Zementhersteller stehen mit ihren CO₂-Abscheideprojekten in den Startlöchern. Was wir jetzt brauchen, ist Klarheit über den Rechtsrahmen und den schnellen Aufbau einer CO₂-Infrastruktur“, betont Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ). Der VDZ wird auf der Tagung u.a. erste Ergebnisse seiner am Jahresende vorliegenden Studie zu CO₂-Transportbedarfen vorstellen. Eröffnet wird die Veranstaltung von Mona Neubaur, der Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin in NRW.
Sektoren mit unvermeidbaren CO₂-Emissionen – wie Zement, Kalk und Abfallverbrennung – sind trotz umfangreicher Maßnahmen zur CO₂-Minderung letztlich auf CCUS angewiesen, um klimaneutral zu werden. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend auch auf allen Ebenen der Politik durch. „Dem Transport des CO₂ von der Quelle zur Senke kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Wir sehen, dass alle Beteiligten an guten Lösungen arbeiten. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Klimaziele erreicht werden und die Wertschöpfung vor Ort nicht gefährdet ist“, unterstreicht Martin Schneider.
Nach dem aktuellen Minderungspfad müssen Zementwerke und andere Industrien bis 2045 klimaneutral produzieren. Daher ist ein sehr hohes Tempo beim Aufbau der nötigen Transportinfrastruktur für CO₂ in Deutschland und Europa erforderlich. Dies hat der VDZ zum Anlass genommen, in einer Studie die CO₂-Transportbedarfe der betroffenen Branchen und die Anforderungen an einen schnellen Infrastrukturhochlauf zu untersuchen. Erste Studienergebnisse der am Jahresende vorliegenden VDZ-Studie werden auf der Jahrestagung Zement präsentiert.
Zudem widmet sich die Jahrestagung auch mit weiteren Vorträgen den Schlüsselthemen Dekarbonisierung, Carbon-Management und CCUS: Große Erwartungen sind etwa mit der geplanten Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung verbunden, die ebenfalls ein Thema sein wird. Weiterhin stehen die Stromversorgung der Zukunft sowie die Entwicklung grüner Leitmärkte für Zement und Beton im Fokus. In einer Abendveranstaltung am ersten Tag wird der Arbeitssicherheitspreis 2022 verliehen, mit dem der VDZ seit 1977 die Maßnahmen und Erfolge der deutschen Zementwerke bei der Verbesserung der Arbeitssicherheit ihrer Beschäftigten würdigt. Am zweiten Tag werden dann in bewährter Weise aktuelle technisch-wissenschaftlichen Themen der Zementverfahrens- und Betontechnik beleuchtet: Im Nachmittagsplenum „Umwelt und Betriebstechnik“ geht es um technische Herausforderungen der Dekarbonisierung wie auch um Praxisbeispiele aus den Bereichen Machine Learning in der Zementherstellung, effiziente Mahltechnik sowie moderne Abluftreinigung und Energierückgewinnung. Das betontechnische Nachmittagsplenum „Produkt/Zement/Beton“ befasst sich mit grünen Leitmärkten für CO₂-effiziente Zemente und Betone, Wechselwirkungen von klinkereffizienten Zementen mit Zusatzmitteln, neuen Lösungen zur Vermeidung von Alkali-Kieselsäure-Reaktionen sowie mit dem Abplatzen von Beton im Brandfall.
Über den VDZ:
Der VDZ wurde im Jahr 1877 als Verein Deutscher Cement-Fabrikanten gegründet. Als Gemeinschaftsorganisation der deutschen Zementhersteller setzt er sich seit über 145 Jahren für eine umweltverträgliche Zementproduktion und qualitativ hochwertige Betonbauweise ein. Als Forschungs- und Kompetenzzentrum rund um Zement, Beton und Umweltschutz wird der VDZ für seine praxisnahe Forschung und sein umfassendes Dienstleistungsangebot entlang der gesamten Wertschöpfungskette weltweit anerkannt und geschätzt.
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